Tom
Im Bett mit ...
TOM ADAM VITOLINS
Tom ist der Gründer von tom àdam, einer verantwortungsbewussten und umweltfreundlichen Männerunterwäschemarke, die vor kurzem auch traumhafte Unisex-Pyjamas auf den Markt gebracht hat. Nach der Rückkehr von einem inspirierenden Familienausflug nach Japan und mit seinem Background in Grafikdesign beschloss er, 2015 sein eigenes Label zu gründen: Er produziert minimale, aber anspruchsvolle Kleidung, die nicht nur seine Ästhetik widerspiegelt, sondern vor allem auch seinen ethischen Werten entspricht. Ursprünglich aus Lettland stammend (wo er seine Kleidungsstücke in einer kleinen Fabrik in der Nähe seiner Heimatstadt herstellt) und nachdem er eine Zeit lang la joie de vivre in Paris genossen hatte, ließ sich Tom in Berlin nieder, wo wir – glücklicherweise – die Gelegenheit hatten, ihn kennenzulernen. Voller Ideen, Geschichten und witzigen Anekdoten weiß Tom sicher, wie man ein Gespräch beginnt. Deshalb haben wir uns sehr gefreut, als dieser charismatische Freigeist sich bereit erklärte, mit uns über Mode, Kultur & das Leben nachzudenken und uns in sein künstlerisches Zuhause in Berlin-Neukölln einlud.
Berlin, 2020
Was hat Dich nach Berlin verschlagen?
Wie so oft in meinem Leben war es etwas sehr Spontanes. Ich war vorher eine Zeitlang in Paris und wollte mich dort niederlassen, kam dann aber nach Berlin, genoss das subtropische Klima sehr und hatte sehr schnell das Gefühl, zu Hause zu sein. Ich wollte also nicht gegen mein Bauchgefühl handeln und beschloss, hier zu bleiben, was eine wirklich schöne und erfüllende Erfahrung voller Lektionen war.
Was bedeutet Mode für Dich?
Es ist einfach so vielfältig mit viel Liebe zum Detail: Von Handelsmessen, über Leute, die die Kleidungsstücke herstellen, bis hin zu Buchhaltern, die die Zahlen kontrollieren. Ich glaube, für mich ging es immer darum, was dahinter steckt, die Geschichten der Menschen, die leider nicht so oft erzählt werden. Ich stehe nicht so sehr auf die Auffälligkeiten der Mode. Was sich bei tom àdam wahrscheinlich ganz gut widerspiegelt.
Wie würdest Du Deinen (Mode-) Stil beschreiben?
Das habe ich nie wirklich definiert, aber ich hatte immer ein gewisses Gespür dafür. Als ich ein Kind war, liebte ich es, oben ohne mit einem Wassereimer auf dem Kopf herumzulaufen. Ich denke, das fasst es recht gut zusammen. Im Moment kombiniere ich normalerweise tom àdam Stücke mit anderen Marken, die ich selbst liebe. Ich bin mit Kleidung aufgewachsen, die immer gut verarbeitet und langlebig war. Ich denke, das spielt die größte Rolle, wenn ich meine Kleidung aussuche.
Siehst Du Dich selbst als Träumer oder Realist?
Ein Träumer mit hoch erhobenem Haupt… Bis zu dem Moment, in dem ich mitten auf der Straße gegen einen Pfahl laufe und ein paar Minuten brauche, um wieder in der realen Welt anzukommen und mich neu zu fokussieren.
Wie bist Du zu dem gekommen, was Du heute tust, und was ist eigentlich Dein Background?
Ich habe immer noch keine Ahnung, wie ich zur Herstellung von Männerunterwäsche gekommen bin… das war nicht mein Traum von frühester Kindheit an, aber ich denke, es hat mir ermöglicht, viele meiner Erfahrungen zu kombinieren, und es treibt mich ständig dabei an, Neues zu erlernen. Ich habe früher im Grafikdesign gearbeitet; es war mir immer sehr wichtig, mich kreativ ausdrücken zu können. Ich hatte das Privileg, aufzuwachsen und mitzuerleben, wie mein Vater sein Geschäft geführt hat. Das hat definitiv auch dabei geholfen, als ich darüber nachdachte, was ich eigentlich machen möchte.
Hast Du Kulturtipps, die Du mit uns teilen möchtest?
Ich habe mir Night Flight von Quintus Project sehr oft angehört. Wie Lexx es perfekt in Worte fasste – "Es ist ein engelsgleiches Stück melodischer Brillanz". Das Mastermind dahinter ist der deutsche Komponist Walter Quintus, der leider nur wenige Platten veröffentlicht hat und vor einigen Jahren verstorben ist. Aber diese Platte ist absolut wunderbar.
Wann fühlst Du Dich am schönsten?
Wenn ich nicht daran denke.
Ich kann nicht leben ohne ...
MANGOS. Ich muss sagen, dass ich normalerweise zu viele davon kaufe und es dann vergesse, aber es gibt nicht viele Dinge im Leben, die mir so viel Freude bereiten, wie der Verzehr einer perfekt reifen Mango, und das Wissen, dass zu Hause eine Mango auf mich wartet.
Zukunftsträume?
Ich wollte schon immer lernen, wie man ein Musikinstrument spielt, um den Saxophonpart “Smooth Operator” von Sade spielen zu können.
Was inspiriert Dich?
Meine Neugierde in Menschen und umgekehrt.
Was gefällt Dir an JUKSEREI? Welches ist Dein Lieblingsstück?
Ich liebe die Echtheit und die Menschen, die hinter der Marke stehen. Es ist sehr schön, all die starken Frauen zu sehen, die für JUKSEREI arbeiten. Und ich habe eine Schwäche für die dänische Ästhetik. Ich denke, dass fasst es recht gut zusammen. Mein Lieblingsstück ist die VERA Halskette. Ich liebe die Subtilität und Zartheit, die sie ausstrahlt. Ich bevorzuge zurückhaltende Dinge, und es fühlt sich an, als würde es perfekt dazu passen. Und das von einer Person, die selten Schmuck trägt.
Vielen Dank für das Gespräch, Tom! Erfahre mehr über Toms Label tom àdam auf seiner Webseite oder folge ihm auf Instagram. Du kannst auch ein kleines Interview mit Mona – unserer Art Directorin – lesen, das von Tom durchgeführt wurde.